Wenn wir ueber die jahrhundertalte Geschichte unserer Region sprechen wollen, muessen wir mit den Ureinwohner dieses Landes - den Prussen - beginnen. So hiessen die Staemme des west-baltischen Sprachzweiges (der Indogermanen), die hier in den 5-13. Jahrhunderten lebten. Die Reste der ehemaligen prussischen Burgen, die in den schwer zugaenglichen Gegenden errichtet worden waren, blieben erhalten. Meistens befanden sie sich auf den von Waellengraebern und Wassersperren umgebenen Anhoehen. Die Archeologen haben einige Dutzend solcher Stellen ausfindig gemacht. Heute kann man sie nur aufgrund der mit der Zeit eingesunkenen Waelle erkennen, weil sie nicht aus Stein, sondern aus Holz und Erde erbaut gewesen sind. Die fuer mich beeindrueckendste Burg befindet sich in der Naehe von Kaliningrad, auf dem Wege nach Cranz. Ein Kilometer entfernt von der Siedlung Sirenewo (frueher Eisselbitten) in Richtung Suedosten liegt in einem sumpfigem Gebiet der von den Baeumen und Straeuchern bewachsene 18,8 m hohe Huegel, der an drei Seiten von einem kleinen Fluss begrenzt wird. Das ist der Huenenberg - "der Berg der Riesen". Alles sieht hier so aus wie vor vielen Jahrhunderten: Steilhaenge, eine ovale Anhoehe in Form einer Schuessel und zwei Gaenge, die in verschiedenen Richtungen fuehren.
Noch eine Gedenkstaette liegt in der Naehe von Baltijsk (frueher Pillau). Zur Erinnerung an das Ereignis, das hier vor Tausend Jahren stattfand, steht an der Steilkueste der Ostsee ein hohes Kreuz. Es erinnert an den Martyrertod des christlichen Missionaers Adalbert.