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Denkmaeler fuer die Militaerereignisse der verschiedenen Epochen

 
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Denkmaeler fuer die Militaerereignisse der verschiedenen Epochen

Das ist die zahlreichste Denkmaelergruppe. Chronologisch beginnt sie mit der Schlacht bei Rudau im Jahre 1370. In dieser Gruppe wurden auch die Gedenkstaetten eingeschlossen, die mit der Schlacht bei Gross-Jaegersdorf 1757, dem Einbruch Napoleons, dem Deutsch-Ftanzoesischen Krieg 1870-71 sowie mit den Ersten und Zweiten Weltkriegen verbunden sind.

Ungluecklich war das Nachkriegsschicksal des altertuemlichen Denkmals der Schlacht bei Rudau. Jahrzehnte lang stand es unbekannt und vernachlaessigt, nach und nach verfallend, und endlich fand sich im Zentrum vom oertlichen Friedhof. Die Denkmaeler fuer die Schlacht bei Gross Jaegersdorf wurden schon nach der Gruendung des Kaliningrader Gebiets aufgestellt: das erste - im Zentrum der Siedlung Meschduretschje/Norkitten an der Hauptstrasse, das zweite - unmittelbar am Rand des Schlachtfeldes, anstelle des nicht mehr vorhandenen Dorfes Gross Jaegersdorf, das dritte Denkmal – zwei grosse Holzkreuze im Zentalteil des Feldes. Den vorkriegerischen Landkarten nach gab es da frueher keine Denkmaeler, die an diese Schlacht erinnerten. Erst 1938 wurden altes Dorf Metschullen und kleine Eisenbahnstation vor Norkitten in Lehwaldt umbenannt. Bekanntlich ist das der Name vom Befehlshaber des deutschen Korps in der Schlacht 1757.

Das Verhaeltnis zu den deutschen Denkmaeler, die der Zeit der napoleonischen Kriege gewidmet worden waren, war nach 1945 verhaeltnismaessig wohlwollend, um so mehr, dass 1807 im Ostpreussen die Elite der russischen Armee gekaempft hatte. Zwar in Kaliningrad selbst verschwand vom Sockel am Litauer Wall das Denkmal fuer damaligen Verbuendeten von Russen General York. Auch wurden die beiden Nischen fuer Medaillon-Portraets von York und Buelow am Sackheimer Tor leer. Und der bis zum III. Jahrtausend erhaltene Obelisk fuer Feldmarschall Boyen, der sich in der Siedlung Slawskoe/Kreuzburg befindet, hat "offizielle Anerkennung" nicht gefunden. In die Liste der unter Denkmalschutz gestellten Objekte wurden auch das Haus, in dem der Kommandopunkt der russischen Armee bei Preussisch Eylau gewesen war, und das Haus in Tilsit, in dem der Zar Aleksander I. 1807 geweilt hatte, nicht eingeschlossen.

Im 19. Jahrhundert entstand eine Tradition in Deutschland, ueberall die Denkmaeler den Kriegssiegen zu Ehre aufzustellen. Der bekannte russische Gelehrte und Reisende G.A.Worobjew schrieb in "Der historische Bote" (im Novemberheft 1906): "...solche Denkmaeler wurden in Deutschland nach dem siegreichen Krieg 1870 fast in allen Staedten aufgestellt. Diese Monumente sind grosser Bedeutung fuer die militaer-patriotische Erziehung. Sie erregen in den neuen Generationen, die die alten ersetzen, einen Wettbewerb und halten einen Kampfgeist aufrechter. Deswegen gibt es in der deutschen Armee keine Generaele, die dem Feind die Festungen "wegen der Menschenliebe" uebergeben koennten, und in der deutschen Flotte sind solche "Heldentate" nicht moeglich, durch die das Panzerschiff "Fuerst Potjomkin" der Schwarzmeerflotte beruehmt worden ist."

Die Zeit vertilgt die Spuren der Vergangenheit unerbittlich. Jetzt blieben auf dem Territorium der Region nur einige Denkmaeler fuer die oben erwaehnten Kriegsereignisse erhalten. Es gibt aber auch einige Dutzend der Denkmaeler fuer die Gefallenen im Ersten Weltkrieg. Etwa 20 russisch-deutsche Militaerfriedhoefe im oestlichen Gebietsteil, wo die blutigen Kaempfe 1914 stattgefunden haben, werden mit der Hilfe seitens Deutschlands in Ordnung gebracht.

Zahlreiche Denkmaeler des Ersten Weltkrieges stellte man in den Staedten auf: auf den Plaetzen, in den Parks, an den Kasernen, an den Stadioneingaengen; und auf dem Lande: an den Pfarrkirchen oder in den Friedhoefen. Da standen auch die Platten mit den Namen der Gefallenen. Wie besonderes Privileg fuer die Kriegsveterane wurden in Kreisstaedten - zum Beispiel, in Insterburg und in Gumbinnen - Heldenfriedhoefe geschaffen. Heute sind diese Gedenkstaetten meistens zerstoert.

Nach den erbitterten Kaempfen im Norden Ostpreussens am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Erde dort mit Hunderten von Massengraebern buchstaeblich bestreucht. Ueberall wurden die Ehrenmale fuer die gefallenen sovjetischen Soldaten errichtet. Ihre Beschreibung und Fotos kann man im Buch "Die Denkmaeler der kriegerischen Vergangenheit" von W.N.Strokin, herausgegeben 1995 vom Kaliningrader Verlag, finden. Einzelne Erkundigungen aus diesem Buch wurden von mir in dem vorliegenden Abschnitt ausgenutzt. Ausserdem sind die ausfuerlichen Nachrichten ueber die Graeber der sovjetischen Krieger im Buch “Geschichte der Kriege des XX. Jahrhunderts in den Denkmaeler fuer ihre Teilnehmer” dargelegt.

Am Anfang der 90-er Jahren begann man mit der Herstellung der deutschen Kriegsfriedhoefe (in Russkoje/Germau, Primorsk/Fischhausen, Baltijsk/Pillau, Tschernjachowsk/Insterburg, Kaliningrad/Königsberg, Mamonovo/Heiligenbeil) auf Kosten des deutschen Volksbundes "Kriegsgraeberfuersorge". Auf Iniziative der ostpreussischen Landmannschaften wurden Gedenksteine, -tafeln, - kreuze zur Erinnerung an die umgekommene deutsche Zievilbevoelkerung aufgestellt.