In der zweiten Haelfte des 19. Jahrhundertes bekundeten die ostpreussischen Bewohner Interesse fuer die fuer Naturschoenheiten. Die Menschen stroemten an den heiteren Tagen zum Meer, machten Ausfluege in die malerischen Gegenden. Fuer die Besichtigung der Landschaft baute man leichte Holz- und Metalltuerme sowie Aussichtsplatforme auf den Wassertuermen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden vier dauernde Aussichtstuerme aus den Feldsteinen errichtet. Sie wurden dem hervorragenden deutschen Kanzler Otto von Bismarck (1815-1898) zu Ehren genannt. Die Tuerme befanden sich auf den Huegelspitzen bei Koenigsberg (im Alkgebirge auf dem 111m hohen Berg Galtgarben), in der Naehe von Insterburg (auf dem 33 m hohen Huegel in Krasnaja Gorka/Nettinen) und von Gumbinnen (7 km zu Sued bei Stadt, am Kettenberge, auf dem 115 m.) und am Ufer des Memelstroms (auf dem 66 m hohen Huegel in Garino/Ober-Eisseln). Viereckige, 20-30 m hohe, aus dunklen Steinen gebaute Bismarck-Tuerme wirkten als Befestigungsbauten des Deutschen Ordens. Der Teilnehmer der Kaempfe 1945 im Samlandgebiet, sovjetischer Arteleriekomandeur der 3. Weissrussischen Front, General N.M.Chlebnikow beschreibt in seinem Buch "Unter Trommel der hunderten Kanonen", Moskau, 1974: "Auf der Hoehe wurde ein 30 m hoher Granitturm, der oben eine Platform hatte, gebaut. Im Inneren des Turmes gab es eine zum Platform fuehrende Treppe. An einer der Aussenmauern wurde eine Bronzetafel mit dem Bismarck-Relief angebracht. Dieser massive graue und finstere Turm verkoerperte den kriegerischen Geist des preussischen Militarismus". Jetzt finden wir an dieser Stelle nichts: am 20. Februar 1945 wurde der Turm im Laufe der Begegnungsgefechte gesprengt. Am 25. Januar 1945 der Turm bei Gumbinnen wurde also zerstoert.
Die Ruinen der zwei anderen Tuerme sind erhalten geblieben. Sie sind unter den Turisten und Gaesten des Gebietes sehr populaer. Ihre Zustand kann man doch nur als renovierungsbeduerftig bezeichnen.